
Die ersten Sonnenstrahlen erwärmen die blasse Haut, in der Luft liegt ein Hauch von frischem Gras und in der Ferne schimmern noch Schneefelder – willkommen im Salzkammergut, wo der Frühling nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar wird.
Und Ostern? Das ist hier nicht nur ein Fest, es ist ein Gefühl. Ein leises Knistern in der Natur, das Erwachen von Farben, Gerüchen und Klängen. Wer zu dieser besonderen Zeit in einem unserer Ferienhäuser oder stilvollen Apartments wohnt, taucht ein in eine Welt voller gelebter Tradition und purer Lebensfreude.
Ostern im Salzkammergut – Frühling zum Anfassen
Die Ostermärkte in dieser Region sind mehr als nur Verkaufsveranstaltungen. Sie sind ein echtes kulturelles Erlebnis, verwurzelt in jahrhundertealten Bräuchen, die bis heute liebevoll gepflegt werden. Von kunstvoll verzierten Ostereiern über handgebundene Palmbuschen bis hin zu regionalen Köstlichkeiten wie Osterpinzen, Reindling und frischem Bauernbrot – hier wird jeder Marktbesuch zu einer Entdeckungsreise. Und das Beste: Die märchenhafte Kulisse des Salzkammerguts macht jeden Ausflug zu einem unvergesslichen Frühlingsmoment.
Ostermarkt in St. Wolfgang am Wolfgangsee
Vor der malerischen Kulisse des Sees und des Schafbergs erwarten Sie regionale Aussteller mit handgefertigten Produkten, Osterbäckereien und Musik. Besonders beliebt: die geführten Spaziergänge mit Geschichten rund um die Osterzeit im Salzkammergut.
Rund um den Rathausplatz und entlang der Esplanade locken Keramikkunst, duftende Blumenarrangements und liebevoll dekorierte Stände.
Klein, charmant und ganz besonders: In Altaussee erleben Sie echte Dorftradition und Gastfreundschaft. Perfekt für alle, die fernab des Trubels regionale Spezialitäten und ehrliches Handwerk genießen möchten.
Die Kaiserstadt kleidet sich zu Ostern in frühlingshafte Farben. In der Trinkhalle und rund um den Kurpark gibt es ein vielfältiges Angebot: von handgemachter Tracht über florale Dekorationen bis hin zu kreativen Ostergeschenken.
Zwar kleiner, aber nicht weniger reizvoll: Der Markt in Hallstatt punktet mit einer einzigartigen Atmosphäre direkt am Seeufer und mit Blick auf die UNESCO-Weltkulturerbe-Kulisse.
Die traditionelle Osterjause – Ein Festmahl mit Geschichte
Was auf keinem Ostertisch fehlen darf:
Geselchtes oder gekochtes Weihfleisch:
Im Salzkammergut wird das Fleisch für die Osterjause traditionell am Karsamstag in der Kirche gesegnet – ob geräuchert, gepökelt oder gekocht. In vielen Haushalten gehört es zur Familientradition, das Weihfleisch in einem schön geschmückten Korb in die Kirche zu tragen, gemeinsam mit Brot, Eiern, Salz und Krenn.
Hausgemachter Osterschinken:
Manche Familien bevorzugen einen geselchten Schinken. Wichtig ist die Qualität des Fleisches und die Geduld bei der Zubereitung.
Bunte, hart gekochte Ostereier:
Die Ostereier gehören zur Osterjause ebenso dazu wie zu jedem liebevoll geschmückten Osterkorb. Im Salzkammergut werden sie nicht nur bunt gefärbt, sondern oft auch aufwendig bemalt oder mit Naturmaterialien verziert. Symbolisch stehen die Eier für Neuanfang, Fruchtbarkeit und das Leben. In vielen Bäckereien und Hofläden im Salzkammergut gibt es kunstvoll verzierte Ostereier zu kaufen, ein schönes Souvenir oder kleines Mitbringsel für Gäste.
Frisch geriebener Krenn (Meerrettich):
Was wäre der Osterschinken ohne den scharfen, frischen Krenn? Im Salzkammergut ist Krenn weit mehr als eine Beilage. Er ist ein echtes Kulturgut. Besonders beliebt ist die Kombination aus Krenn, Ei und Schinken: einfach, ehrlich und unglaublich gut.
Klassischer Reindling oder Osterstriezel: Zwischen Schinken und Krenn darf natürlich auch das Süße nicht fehlen: Osterpinzen, Reindling mit Rosinen und Zimt oder ein fluffiger Striezel runden die Osterjause perfekt ab. Besonders schön: Viele Gastgeber im Salzkammergut backen diese Spezialitäten noch selbst. Oft nach alten Familienrezepten, die nur zu Ostern hervorgeholt werden.
Osterfeuer & Nesterlsuche – Magische Momente unter freiem Himmel
Das Osterfeuer ist einer der ältesten Bräuche im Salzkammergut und wird vielerorts mit großem Respekt und Freude gepflegt. Es symbolisiert das Licht der Auferstehung, den Sieg des Frühlings über den Winter und die Hoffnung auf Neubeginn.
In vielen Gemeinden werden am Karsamstag bei Einbruch der Dunkelheit Feuer entzündet. Dabei versammeln sich Jung und Alt, um gemeinsam zu feiern – mit Musik und regionalen Schmankerln. Das Feuer steht symbolisch für die Auferstehung Jesu und für das Erwachen der Natur nach dem Winter. Es wärmt, bringt Licht und hat eine reinigende Wirkung. Früher glaubte man sogar, dass der Rauch des Osterfeuers Haus und Hof vor Unglück schützt.
Während am Abend das Osterfeuer lodert, gehört der Ostersonntagmorgen ganz den kleinen Gästen, denn dann heißt es: Augen auf beim Osternestsuchen! In den Gärten, auf Wiesen oder rund um das Ferienhaus sind sie plötzlich da: die versteckten Osternester mit bunten Eiern, Schokolade, kleinen Geschenken und liebevollen Überraschungen.
Egal ob im privaten Garten, im Park oder auf einer öffentlichen Veranstaltung: Das Suchen nach den liebevoll gefüllten Nestern bringt Kinderaugen zum Leuchten und Erwachsene genauso. Viele Orte im Salzkammergut bieten am Ostersonntag eigene Osternestsuchen als Veranstaltungen an.
Palmbuschen & Farbenpracht – gelebte Tradition mit Herz
Wer zu Palmsonntag im Salzkammergut unterwegs ist, erlebt ein eindrucksvolles Schauspiel: Kinder und Erwachsene, die stolz ihre selbstgebundenen Palmbuschen zur Kirche tragen. Bunt, liebevoll gestaltet und reich an Symbolik, sind die Palmbuschen ein zentrales Element des Osterbrauchtums und das Binden dieser kunstvollen Sträuße ist in vielen Gemeinden ein fester Bestandteil der Vorbereitung auf das Osterfest. Der Palmbuschen ist ein gebundener Strauß aus verschiedenen immergrünen Zweigen und traditionellen Pflanzen, der am Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostern, geweiht wird.
Ein typischer Palmbuschen im Salzkammergut besteht aus:
- Weidenkätzchen (Palmkätzchen)
- Buchsbaum
- Stechpalme oder Eibe
- Tannen- oder Fichtenzweige
- Farbe durch Schleifen, Bänder oder Papierblumen
- Oft mit einem geschnitzten Holzstab oder einem langen Haselnussstecken
- Brezen (=Beigln)
Das Palmbuschenbinden ist weit mehr als nur Bastelarbeit. Es ist eine liebgewonnene Gemeinschaftstradition, bei der oft mehrere Generationen zusammenkommen. In Familien, Pfarren, Volksschulen, Landjugendgruppen oder Trachtenvereinen wird gemeinsam gebunden, gelacht und erzählt. Die meisten Palmbuschen entstehen in der Woche vor Palmsonntag, meist am Freitag oder Samstag. Schon Wochen davor beginnt das Sammeln der Zweige, denn jede Pflanze hat ihre eigene symbolische Bedeutung.
Am Palmsonntag werden die Palmbuschen in der Kirche geweiht, meist im Rahmen einer feierlichen Prozession. Kinder tragen dabei ihre Palmbuschen besonders stolz, oft auf langen Stangen mit bunten Bändern und kunstvoll verzierten Papierrosen. In manchen Orten, etwa in Altaussee oder Bad Goisern, gibt es sogar Wettbewerbe, wer den höchsten oder schönsten Palmbuschen gebunden hat, eine Tradition mit Augenzwinkern, aber viel Herz.